In unserer hektischen Zeit klagen viele Menschen über mangelnde Konzentration. Vielfach sind es die Arbeitsbedingungen, die ein fokussiertes Arbeiten erschweren oder sogar unmöglich machen – nicht selten über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Ursachen können aber auch tiefer liegen, etwa in einer falschen Ernährung, oder mangelnde Bewegung führt zu Konzentrationsschwierigkeiten.
Ursachen für mangelnde Konzentration
Eine ganze Reihe von Gründen kann für eine Konzentrationsschwäche verantwortlich sein. Nicht immer liegt es an Ihnen selbst, wenn die Gedanken abschweifen. Auch die Umwelt kann zu Unruhe führen mit der Folge, dass Sie einfach nicht beim Thema bleiben können. Lärm oder ungünstige Lichtverhältnisse, auch Hitze oder Kälte stören die Aufmerksamkeit und bewirken, dass Ihnen der Faden immer wieder verloren geht. Hier eine Liste mit den Auslösern, von denen Sie einige ohne Schwierigkeiten selber beeinflussen können:
- Stress und andere seelische Belastungen
- Wenig Bewegung und geringe körperliche Auslastung führen zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff.
- Ungesunde Ernährung, Mangel an wichtigen Nährstoffen wie den B- und C-Vitaminen, Magnesium, Zink, Eisen; hoher Zuckerkonsum. Eisenmangel ist vielfach besonders bei Frauen ein Grund für eine mangelhafte Konzentration.
- Kreislauf-, Durchblutungsstörungen
- Zu wenig Flüssigkeit
- Schlafstörungen mit häufig auftretender Müdigkeit
- Konsum von Zigaretten, Kaffee oder Alkohol
Darüber hinaus sind auch klinische Befunde mit Konzentrationsstörungen verbunden, wie eine Schilddrüsenüberfunktion, Depressionen, Demenz, Schlaganfall, Arteriosklerose im Gehirn, Nierenschwäche, Überzuckerung (Hypoglykämie) oder das besonders bei Kindern und Jugendlichen auftretende Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS).
Auch ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) kann zu Ausfällen bei der Denkleistung führen. Denn in diesem Zustand gelangt ebenfalls zu wenig Blut und damit nicht genügend Sauerstoff ins Denkorgan, weil die Pumpleistung des Herzens oder die Spannung in den Gefäßen zu gering ist. Der Organismus reagiert mit einem erhöhten Puls, um die Durchblutung zu verbessern und eine angemessene Versorgung mit Nährstoffen aufrecht zu erhalten. Weitere Anzeichen für niedrigen Blutdruck sind kalte Füße oder Hände.
Tipps für eine bessere Konzentration
Aus den bisher genannten Ursachen ergeben sich verschiedene Maßnahmen, die zu einer besseren Konzentration führen. Mit einer optimierten Ernährungsweise bekommen Sie außerdem mehr Energie und können auch Ihr Allgemeinbefinden verbessern. Gleiches gilt für ein moderates Training, das ebenfalls den gesamten Organismus betrifft und viele Beschwerden zumindest lindert. Allein die speziellen Übungen fürs Gehirn wirken unmittelbar auf die Fähigkeit, sich einer bestimmten Aufgabe mit Ausdauer widmen zu können.
Die Ernährung
Eine unzureichende Fokussierung kann – wie oben gesagt – durch eine ungesunde Nahrungsaufnahme entstehen. Sollen die Nervenzellen optimal funktionieren, brauchen sie in ausreichendem Maße ungesättigte Fettsäuren, etwa die immer wieder genannten Omega-3-Fettsäuren. Besonders in Fisch, aber auch in Nüssen oder Olivenöl sind diese enthalten.
Auch alle B-Vitamine und das Vitamin C sorgen für eine bessere Konzentration. Sie sollten außerdem auf eine gesunde und vielfältige Ernährung achten. Viel trinken ist ebenfalls wichtig für eine normale Nerven-Aktivität. Mediziner raten zu einer Flüssigkeitsaufnahme von mindestens zwei Litern Wasser am Tag.
Die folgenden Lebensmittel verbessern Ihr Konzentrationsvermögen:
- Fisch
- Vollkornprodukte
- Hülsenfrüchte
- Nüsse
- Avocados
- Rote Beeren
- Eier
Bewegung
Wie eine gesunde Ernährung grundsätzlich das Wohlbefinden steigert, so wirkt auch jede Art von Sport auf den gesamten Organismus und verbessert nebenbei die Fähigkeit, sich mit einer Aufgabe dauerhaft zu befassen. Bereits leicht ausführbare Sportarten wie Nordic Walking und sogar einfache Spaziergänge regulieren den Blutdruck und führen zu einer optimierten Versorgung des Denkorgans mit Sauerstoff.
Wenn die Schwierigkeiten mit der Konzentration aber mit bestimmten Situationen oder Erfahrungen verbunden sind, helfen in den meisten Fällen einfache Bewegungsübungen. Sie verbessern die Durchblutung des Gehirns und machen außerdem munter. Zudem eignen sie sich besonders für ein Training zwischendurch, etwa in einer Arbeitspause oder unmittelbar vor dem Beginn Ihrer Tätigkeit.
Die Waden dehnen
Beide Hände stützen sich auf die Schreibtischplatte. Ein Bein anwinkeln, das andere nach hinten ausstrecken. Einige Male die Ferse an den Fußboden drücken, soweit dies nicht mit Schmerzen verbunden ist. Die Beine wechseln. Die Übung verbessert den Blutfluss und wirkt anregend.
Arme schwingen
Im Stehen die Arme nach vorne strecken. Schwingen Sie sie nun nach hinten und vorwärts, so dass ein Halbkreis entsteht. Diese Bewegungen wirken ähnlich wie die vorherige Übung und lockert außerdem den Schulterbereich.
Arme kreisen
Bei dieser Art von Bürosport bleiben Sie im Stand, strecken die Arme zur Seite und bewegen sie kreisförmig nach hinten. In den Knien bleiben Sie locker. Die Übung regt den Kreislauf an und fördert die Versorgung aller Organe mit Sauerstoff.
Das Gehirn trainieren
Zusätzlich gibt es auch Anwendungen, die direkt auf die Gehirnleistung wirken. Oft ist die Ursache für mangelnde Konzentration, dass man ein anderes Thema nicht loslassen kann und sich immer wieder damit beschäftigt. Das mag in manchen Fällen wichtig sein, aber mach einiger Zeit, etwa bei der Arbeit, stören die immer wieder präsenten Probleme doch die Effizienz der Tätigkeiten. Dann helfen die folgenden Übungen, die Sie einfach und spontan ausführen können.
Überkreuz-Übungen gegen mangelnde Konzentration
Mangelnde Konzentration kann sich mit den sogenannten Überkreuz-Übungen bessern, darin sind sich die Mediziner einig. Die Bewegungen fördern die Koordination der Gehirnhälften, steigern ihre Aufnahmefähigkeit sowie das allgemeine Leistungsvermögen der Grauen Zellen. Wenn die Übungen zunächst nicht gelingen, liegt das an Blockaden, die ein optimales Zusammenspiel von rechter und linker Hirnhälfte verhindern. Genau diese Einschränkungen soll das Training abbauen.
Mit der Zeit automatisieren sich dann die Bewegungsabläufe, ein Zeichen für die Wirksamkeit der Methode. Zur Verbeugung sollten Sie die Bewegungen weiter regelmäßig ausführen. Wenn Sie Schwierigkeiten mit der Balance haben, sollten Sie sich mit der freien Hand etwa an einem Stuhl Halt verschaffen.
Übung 1:
Wir stellen uns aufrecht hin, heben das rechte Knie und bringen den linken Ellbogen an dieses Knie. Der rechte Arm schwingt nach hinten. Zurück in die aufrechte Position, nun das linke Knie heben und mit dem anderen Ellenbogen berühren. Mehrfach wiederholen in einem Tempo, das Ihnen zusagt.
Übung 2:
Hinter dem Rücken mit der linken Hand die rechte Fußsohle berühren. Immer noch im Stand, wobei das Knie angewinkelt wird und der Fuß nach hinten zeigt. Auch die umgekehrte Variante ausprobieren und beides einige Male wiederholen.
Übung 3:
Eine weitere Überkreuz-Übung lässt sich vielleicht sogar während eines Gesprächs oder Meetings ausführen. Besser aber, Sie üben unauffällig auf dem Büroflur oder zuhause. Dann gelingt es in Zukunft, jede Ablenkung unmittelbar auszublenden.
Die Ohrläppchen-Massage ist noch wesentlich einfacher als die bisher gezeigten. Mit dem Zeigefinger und Daumen der linken Hand massieren Sie Ihr rechtes Ohrläppchen. Dann wechseln Sie, rechter Daumen und der Zeigefinger massieren nun das linke. Durch die Bewegung über Kreuz verbessert sich auch hier die Verbindung zwischen den beiden Hemisphären, Sie kommen zur Ruhe und stärken Ihre Aufmerksamkeit.
Sie können auch selber derartige Übungseinheiten entwickeln. So sorgen Sie für Abwechslung und spaßige Unterhaltung, denn das Gehirn lernt gerne Neues, was ganz nebenbei allen Ärger vertreibt. Wichtig sind die Kreuzbewegungen der linken und rechten Körperseiten, denn sie verbessern die Kommunikation der Gehirnhälften. Die rechte kann sich dann nicht mehr verselbständigen und ohne rationale Kontrolle durch die linke in endlosen Grübeleien verlieren.
Gehirnjogging
Mit Sicherheit helfen auch die bekannten Fitnessübungen fürs Gehirn, die allgemein das Konzentrationsvermögen steigern und als Gehirnjogging bekannt sind. Erst kürzlich wurde in einer wissenschaftlichen Untersuchung zum Beispiel festgestellt, dass Kreuzworträtsel die Gedächtnisleistung deutlich besser fördern als Computerspiele.
Beliebt sind vor allem Memory-Spiele, aber auch Rätsel wie Suchbilder, Sudoku, Buchstabenrätsel oder Quiz-Fragen haben etliche Anhänger. Wichtig ist, dass Sie an den Aufgaben Spaß haben. Das fördert die Wirksamkeit der Beschäftigung und damit auch die Konzentration.
Fazit
Im Arbeitsleben kann man eingehende Erfahrungen mit dem Fehlerteufel sammeln. Wenn seine „Korrekturen“ noch rechtzeitig auffallen, kann er jedoch nicht viel Schaden anrichten. Aber oft sind wir dauerhaft abgelenkt, nicht bei der Sache, und am Ende müssen wir feststellen, dass unsere Arbeitsergebnisse zu wünschen übrig lassen. Die oben vorgestellten Übungen können uns wieder zu unserer normalen Leistungsfähigkeit zurückführen.
Und auch Sie können etwas gegen die Ausfallerscheinungen unternehmen. Bereits eine Umstellung der Ernährungsweise hat einen erheblichen Einfluss auf die geistige Fitness. Auch das Betreiben einer Sportart wirkt, regelmäßig ausgeführt, positiv auf die allgemeine Verfassung.
Spezielle Übungen wenden sich außerdem direkt an Gehirnregionen, die durch aktuelle Ereignisse an ihrer normalen Funktionsweise gehindert werden. Wenn Sie mit den Anwendungen diesen Einschränkungen gezielt entgegenwirken, finden Sie unmittelbar zu Ihrer normalen geistigen Präsenz und Konzentrationsfähigkeit zurück.
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